Wir sind stolz Teil dieser tollen Aufführung gewesen zu sein und freuen uns über die nachstehenden guten Kritiken:
Vielen Dank an alle Mitwirkenden für die gute Zusammenarbeit!

Das imposante „Deutsche Requiem“ von Brahms stand beim diesjährigen Frühjahrskonzert des JKU Uniorchesters am Programm. Foto: privat
JKU-Uniorchester: Weltlicher Trost und großer Chor beim Frühjahrskonzert im Brucknerhaus
Mit dem „Deutschen Requiem“ hat das Orchester der JKU Linz am Dienstag, 20. Mai eines der großen Chorwerke von Johannes Brahms im Linzer Brucknerhaus zur Aufführung gebracht. Stimmgewaltig von zwei Solisten und drei Chören unterstützt, sorgten die insgesamt mehr als 200 Akteure für ein imposantes Konzerterlebnis.
Dass die Bühne im großen Saal des Linzer Brucknerhauses derart gut gefüllt wurde, weckte bereits beim Auftrittsapplaus die Erwartung auf einen großen Abend: Neben dem Uniorchester der JKU Linz nahmen mit der Linzer Singakademie, dem David-Chor aus Eferding und dem Chor Cantalentia gleich drei Chöre Aufstellung, um dem monumentalen „Deutschen Requiem“ von Brahms Ausdruck zu verleihen.
Was folgte, war eine hoch konzentrierte und bemerkenswert qualitative Umsetzung eines anspruchsvollen Werkes, das sowohl dem Orchester als auch den Chören viel abverlangte. Brahms verbindet im „Deutschen Requiem“ – das er nicht im sakralen Kontext, sondern als persönliche Aufarbeitung von Tod und Vergänglichkeit verstanden haben wollte – dramatische Passagen mit fragilen, fast schon meditativen Elementen.
Dieses trostvolle Wechselspiel absolvierten die Chöre mit der gebotenen Spannung, um selbst im äußersten Piano noch große Klangbögen zu meistern. Das Uniorchester schuf mit einer herausragenden Tongebung eine wunderbar ausgewogene Basis dafür – diese wurde auch von den zahlreichen ausgesetzten, filigranen Instrumentalpassagen kaum aus der Balance gebracht. Sopran-Solistin Regina Riel und Bariton Matthias Helm ergänzten das gebotene Klangbild hervorragend.
Christian Radner übernahm die künstlerische Gesamtleitung für dieses musikalische Großprojekt und fügte die beteiligten Klangkörper zu einer stimmigen Einheit zusammen. Eine beeindruckende Gesamtleistung, die das Publikum im gut gefüllten Konzertsaal mit einem langen Schlussapplaus honorierte.
(Teresa Kaltenberger)
Online Merker: Die internationale Kulturplattform
LINZ/Brucknerhaus: EIN DEUTSCHES REQUIEM
21.05.2025 | Allgemein, Konzert/Liederabende
Linz: „Ein Deutsches Requiem“ – Konzert im Brucknerhaus Linz, Großer Saal, 20. 05.2025
Nach Worten der Heiligen Schrift in der Übersetzung von Martin Luther, Musik von Johannes Brahms
Foto: Huber
Die Ausdrücke „Amateur“ und „Dilettant“ sind ja für wenig fähige, nichtberufliche Interpreten und -innen als Beschimpfungen bekannt; dabei bedeuten sie lediglich wertfrei „Liebhaber“ bzw. „jemanden, der etwas aus Freude (diletto) an der Sache tut“. In diesem Sinne gibt es tatsächlich eine große Zahl von Dilettantenvereinen in Österreich, die, nicht beruflich, aber aus Neigung, wesentliche Träger des kulturellen Lebens sind. Wir verweisen u. a. auf die zahlreichen Konzerte unseres renommierten Bruckner-Orchesters, das für große Chorwerke nur selten auf berufliche Sängerinnen und Sänger zurückgreift, sondern auf die ambitionierten Vereine aus dem näheren Umkreis.
Sehr prominent in diesem Kreis ist die Linzer Singakademie, die es seit 180 Jahren gibt, ursprünglich als „Linzer Männergesangsverein“, bald unter Hereinnahme von Frauen zur „Liedertafel Frohsinn“ umbenannt. Immerhin stand diese Vereinigung einige Jahre bis 1868 unter Leitung von Anton Bruckner, und die Uraufführung des dritten Aktes von Richard Wagners „Meistersingern“ hat sie fest in der Musikgeschichte etabliert. Heute wird die Akademie von Alexander Koller geleitet. Der in Eferding beheimatete David-Chor, benannt nach dem dort 1895 geborenen Komponisten und Hochschullehrer Johann Nepomuk D., besteht zwar „erst“ seit kurz nach dem 2. Weltkrieg, erfreut sich ebenfalls eines sehr guten Rufes – immerhin war einige Zeit auch der spätere Chorleiter der Wiener Staatsoper, Ernst Dunshirn, Chef in Eferding. In Auhof, dem Universitäts-Stadtteil von Linz, gründete sich 1973 ein stilistisch sehr offener Chor, der heute unter „Cantalentia“ firmiert und unter der Leitung von Christoph Holz steht.
Diese drei bündelten ihre Kräfte mit dem Orchester der Johannes-Kepler-Universität, mit 45-ähriger Geschichte aus Studierenden, Unterrichtenden und Nahestehenden der Uni zusammengesetzt, um mit Brahms‘ Op. 45 eines der mächtigsten Werke der Deutschen Spätromantik aufzuführen. Seit 2008 leitet Christian Radner das Orchester. Für die Soloparts wurden die „Profis“ Regina Riel und Matthias Helm engagiert.
Das Orchester glänzt mir samtigem Klang und präzisem Zusammenspiel – zweifelsohne sehr gut geprobt; den Profis vom Bruckner Orchesters kommt man ziemlich nahe, freilich, ohne dessen Stil- und Aufgabenvielfalt abdecken zu müssen… Herr Radner kann Orchester und Chören auch großartige Dynamik entlocken. Der 2. Teil („Denn alles Fleisch…“) wird auf einigen Aufnahmen mit mehr attaca genommen, hier läßt Radner aber eher lyrisch und sanft spielen. Der symmetrische Aufbau der 7 Teile wurde jedenfalls wunderbar vom Dirigenten verinnerlicht und dann über die 70 Minuten Dauer auch zum großen musikalischen Spannungsbogen zusammengehalten.
Die drei Chöre intonieren ihren mächtigen Part in wunderbarer Einheit – zusammengewürfelt klingt da gar nix! Auch Intonation und Artikulation lassen nichts zu wünschen übrig. Eine gute Wahl waren auch die Solostimmen – insbesondere Herr Helm überzeugt mit seinem lyrischen Bariton.
Ein großartiger Abend, gestaltet von wahren Amateuren, also Liebhaberinnen und Liebhabern, zum diletto massimo des Publikums, das begeisterten und langen Applaus spendete.
Petra und Helmut Huber